VIDEONALE.20 – Festival für Video und zeitbasierte MedienPerformances, Gespräche, Readings, Screenings und Performative Spaziergänge2025

Am 10. April eröffnet die VIDEONALE.20 im Kunstmuseum Bonn und an sechs Austellungsstationen im Bonner Stadtraum, darunter ein Transporter, eine ehemalige Zentrifuge, ein Club, ein leerstehendes Ladenlokal, ein Schaufenster und das Flow Atelier. 

Vom 11. bis 13. April 2025 entfaltet sich das Programm der Eröffnungstage:

Am Freitagabend, den 11. April, wird der Trinkpavillon in Bonn-Bad Godesberg zum Schauplatz der VIDEONALE. Mit seiner Performance The Archisonic lädt der Künstler Mark Bain hier zum Soundbaden ein.

Am Samstag, den 12. April, gibt es die Gelegenheit, mit den INTRODUCTIONS ein neues Format der künstlerischen Annäherung an Werke der VIDEONALE.20 auszuprobieren. Auf performativen Stadtspaziergängen führen wir Euch am Nachmittag zu den Ausstellungsstationen in der Stadt und enden am Abend am Brotbuffet im Flowe Atelier. 

Der Sonntag, 13. April, steht mit dem Kinderkurzfilmprogramm AM TAG TRÄUMEN, einem offenen Atelier und der Eröffnung einer Ausstellung von Jugendlichen aus Bonn, Köln und Rheinbach im Zeichen der Jungen Videonale.

Das vollständige Programm gibt es hier.
ERDVERKOSTUNGmasharuWorkshop2024
In vielen Regionen der Welt wird traditionell Erde gegessen. Was steckt dahinter? Woher kommen diese Traditionen und woher kommt essbare Erde? Welche Vorteile und Gefahren birgt der Verzehr von Erde? Wie wirken sich die Eigenschaften der Erde auf ihren Geschmack aus? masharu arbeitet seit vielen Jahren an einem lebendigen Archiv aus essbarer Erde. Ziel dieses Museum of Edible Earth ist es, eine umfangreiche Sammlung von Erden aus möglichst vielen Ländern zusammenzustellen, die sich verzeheren lassen. Für das OSTEN Festival in Bitterfeld-Wolfen entwickelten masharu und ich die Idee für einen Workshop mit Erdverkostung. Das Publikum war eingeladen, mehr über essbare Erde zu lernen, sie selbst zu kosten, Geschmackserfahrungen zu teilen und über die eigene Beziehung zur Erde ins Gespräch zu kommen. 
GREEN RIVERS TONGUE-TIEDMaryna MakarenkoPerformance2024

2024 entwickelte ich mit der in Schostka geborenen Künstlerin Maryna Makarenko eine Performance, die sich mit den Mythen, Gerüchten und Rätseln auseinandersetzt, die sich um die Geschichte der ehemaligen Filmfabrik in Schostka ranken. Irdische und mythische Wesen, Reales und Fiktives verweben sich in der Performance zu einer Erzählung über die Bedingungen weiblicher Arbeit, über menschliche Körperflüssigkeiten und die Materialität der Filmfabrik selbst. Sensibel und sinnlich näherte sich Makarenko der Ritualität und Mechanisierung sowie der menschlichen Verletzlichkeit, die mit der Fabrikarbeit einhergehen. Mit Elementen der Bildenden Kunst, der Stimme, des Körpers und elektronischer Musik nahm sie das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch die Filmfabrik.

Konzept: Maryna Makarenko
Dramaturgie: Anne Diestelkamp
Stage Design: Svitlana Selezneva
Sound: Lukas Grundmann

Eine Produktion des OSTEN Festivals. In Kooperation mit dem Goethe-Institut New York.
WIE SCHMECKT BITTERFELD-WOLFEN
Paula Erstmann und Lucila Guichon2024

Im Vorfeld des OSTEN Festivals besuchten die Künstlerinnen Lucila Guichon und Paula Erstmann verschiedene Communities in Bitterfeld-Wolfen mit ihrem Kochwagen, um Gespräche über Essen, Geschmack und Rituale zu führen. Über mehrere Monate hinweg sammelten sie Rezepte von lokalen Akteur*innen in Bitterfeld-Wolfen und luden am Ende alle zu einem großen Abschlussessen ein.
Ausflüge2022–2024
Für das OSTEN Festival kuratierte ich mit meinem Kollegen Aljoscha Begrich verschiedene Ausflüge in und um Bitterfeld-Wolfen herum. Die Touren wurden von einem Tandem aus lokalen Akteur*innen und Künstler*innen begleitet, die sich in der Region auskannten. Mal führten diese Field Trips in das riesige Industriegelände des Bitterfelder Chemieparks, mal in ein Naturschutzgebiet und wieder ein anderes Mal in einen von Ehrenamtlichen betriebenen Jugendclub in Wolfen-Nord.
NACHTWANDERUNGTobias Zielony und Christine Plohmann2024
In Wolfen wurde 85 Jahre lang Farb- und Schwarzweißfilm hergestellt, erst von Agfa, später von ORWO. Aber die Arbeitsbedingungen waren alles andere als einfach: Die Arbeiterinnen, die für die Beschichtung des Filmmaterials verantwortlich waren, verbriachten ihre achtstündigen Schichten in fast totaler Finsternis, bei Kälte oder Hitze. Mit der Zeit gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit und die Handgriffe lassen sich auszuführen, ohne etwas zu sehen. 

Wie lässt sich die Fabrikarbeit im Dunkeln für andere Menschen erfahrbar machen? Am besten bei einer Nachtwanderung über das ehemalige Fabrikgelände. Zusammen mit dem Fotografen Tobias Zielony, der sich seit Jahren mit der Geschichte der Wolfener Filmfabrik auseinandergesetzt hat und der ehemaligen Arbeiterin Christine Plohmann luden wir das Publikum auf eine Nachtwanderung auf die Brache ein – ausgestattet mit Taschenlampen, die rot und grün leuchteten. Die Lampen simulierten die einzigen Lichtquellen, die es in der Fabrik gegeben hatte. Das Publikum ahmte dabei die Bewegungsabläufe an den Maschinen nach.

Die Teilnehmer*innen entwickelten durch die praktische Erfahrung ein körperliches Verständnis für die tägliche Arbeit in beinahe vollständiger Dunkelheit.

FROM DARKNESS A MORNING GLORYOscar Olivo und Elsa SaadePerformance2024

Ähnlich wie Wolfen blickt die einstige Filmstadt Rochester auf eine Geschichte gravierender Umweltverschmutzungen zurück. Die Heimatstadt von Kodakchrome galt lange als eine der verschmutztesten in den USA. Insbesondere der Lake Ontario sowie die Gebiete des Stadtteils Kodak Park flussabwärts weisen bis heute Spuren der toxischen Chemikalien auf, die von der Filmfabrik in die Landschaft geleitet wurden. Menschen, die in Kodak Park lebten, waren krebserregenden Stoffenausgesetzt. 

Konzept: Amy Trompetter, Oscar Olivo
Mit: Amy Trompetter, Oscar Olivo, Elsa Saade
Dramaturgie: Anne Diestelkamp

Eine Produktion des OSTEN Festivals. In Kooperation mit dem Goethe-Institut New York.
CO-DESIGN MIT MYCELIUM
Elena MaldonadoWorkshop2024

Die Gestalterin und Designforscherin Elena Maldonado lud in einem Workshop ein, wie ein Wald zu denken und den Fokus auf das Zusammenwirken von menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren zu lenken. 

In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau. 



TO THOSE WHO’LL NEVER HEAR US AGAIN, WHO LISTEN ALL THE TIMEMaryna MakarenkoPerformance2024
Die Künstlerin Maryna Makarenko wuchs in der einstigen Filmstadt Schostka auf. In der dort ansässigen größten Filmfabrik der Sowjetunion, Svema, arbeiteten ihre Großmutter und Mutter, letztere auch während der Schwangerschaft mit der Künstlerin. 

In ihrer Soundperformance TO THOSE WHO NEVER HEAR US AGAIN, WHO LISTEN ALL THE TIME im Saal des ehemaligen Kinos in Wolfen nahm Makarenko das Publikum mit auf eine Klangreise zur durch die Svema Filmfabrik. Die Klänge der Fabrik verwebte sie mit persönlichen biografischen Geschichten über die Frauen in ihrer Familie, die direkt oder indirekt mit Svema verbunden sind.  
MORNING CLUBVerschiedene Künstler*innen2024

Jeder Festivaltag des OSTEN Festivals beginnt mit dem Morning Club: 2022 am Strand des Goitzschesees, 2023 im Garten des ehemaligen Kinos in Wolfen und 2024 im Gemeinschaftsgarten in Wolfen-Nord: An jedem Festivalmorgen luden Künstler:innen zu einem unterhaltsamen Zusammenkommen ein – von Bernsteintauchen über Fahrradtouren, Meditationen bis hin zum Synchronschwimmen war alles möglich. 


© 2025  Impressum  und Datenschutz